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Geschichte der Gemeinde Pleiskirchen

Etwa um 500 nach Chr. beginnt die Geschichte der Holzlandgemeinde Pleiskirchen, wobei Nonnberg und Pleiskirchen durch Jahrhunderte hindurch miteinander verbunden waren, bevor sie für kurze Zeit auseinandergerissen wurden.

Der dritte Gemeindeteil Wald hatte eine selbständige Entwicklung und schloß sich erst in jüngster Vergangenheit mit Pleiskirchen zusammen.

In der Zeit um 500 bis 550 n. Chr. kam, wie angenommen wird, aus Böhmen der Volksstamm der Bayuwaren in unsere Gegend. Unter Ihnen gab es nur wenig Christen, die meisten waren noch heidnisch. Missionare aus Salzburg bekehrten in den folgenden Jahren die heidnischen Bayuwaren zum Christentum.

Um 690 n. Chr. setzte in der Gegend die Christianisierung durch den Salzburger Bischof, den Hl. Rupertus ein.

Als an Rott und Inn bereits ein emsiges Treiben herrschte, lag das Walder Gebiet noch in tiefer Wildnis. Der Ort wird erst 1326 zum ersten mal erwähnt, als Mittelpunkt der Obmannschaft „auf der Öggen“ (später Gemeinde Eggen), einer großen verstreuten Einzelhof- und Weilersiedlung.

Im Jahr 1721 gelangte Winhöring und damit auch Wald in den Besitz des Grafen von Toerring zu Tüssling und Jettenbach.

„Die Sigrüner, ein bürgerliches Geschlecht stammen aus Ampfing bei Mühldorf in Oberbayern, allwo laut Wappenkunde schon anno 1314 Hans Sigrüner einen Maierhof besaß und Ackerbau und Viehzucht betrieb.“

Sigrün liegt auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Eggen und besteht aus einem Anwesen sowie einer Kapelle.

In Nonnberg wurde dabei ein Nonnenkloster gegründet, das vermutlich eine Aussenstelle des Salzburger Stiftes Nonnberg war.

Das urkundlich fixierte Weihedatum vom 21. März 1218 bringt den frühesten Nachweis der jetzigen Kirche von Nonnberg.

Schloß Klebing (Stich von Michael Wening)
Schloß Klebing (Stich von Michael Wening)

Mit Zunahme der Volkszahl setzte zwischen 800 und 1100 n. Chr. die zweite Besiedelungswelle ein.

In diese Zeit fällt auch die Gründung der Pfarrei Pleiskirchen.

Die älteste Urkunde von 1190 zeigt, daß die Kirche in Pleiskirchen von einem Mann namens Pleidolf von Brucke gegründet worden ist. Dieser Pleidolf war auch namentlich der erste Inhaber des Gutes Klebing, das seit Beginn der Christianisierung zum Herrschaftsbereich des Erzbischofs von Salzburg gehörte.

In den Pestjahren 1634, 1648 1649 erlagen jährlich weit über hundert Menschen der heimtückischen Krankheit. Auch während des Österreichischen Erbfolgekrieges im Jahre 1742 forderte sie wieder über hundert Opfer. Die Entwicklung von Pleiskirchen hatte sich aber nicht aufhalten lassen. Bereits um 1700 wurde der erste Schullehrer eingesetzt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden die Obmannschaften neu gebildet. Diese wurden Grundlage für die 1818 gebildeten Gemeinden Oberpleiskirchen, Unterpleiskirchen, Nonnberg, Wald und Eggen.

Postkarte
Postkarte

Bis zum Jahre 1967 gab es auf dem jetzigen Pleiskirchner Gemeindegebiet fünf selbständige Gemeinden: Ober- und Unterpleiskirchen, Nonnberg, Wald und Eggen.

Im Jahre 1967 wurde die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vollzogene Trennung der Gemeinden Ober- und Unterpleiskirchen wieder rückgängig gemacht. Am 01.01.1966 schlossen sich Ober- und Unterpleiskirchen zur Gemeinde Pleiskirchen zusammen.

Zur selben Zeit wurde die Gemeinde Eggen völlig aufgelöst und die Ortschaften auf die Gemeinden Reischach, Winhöring und Wald bei Winhöring nach Pfarreigrenzen aufgeteilt. Die lange Zeit umstrittenste Entscheidung aber war die Vereinigung der drei Gemeinden Pleiskirchen, Wald und Nonnberg zur neuen Gemeinde Pleiskirchen am 1. Januar 1972. Die so geschaffene Gemeinde war schließlich groß genug um die Gebietsreform im Jahr 1978 zu überstehen.

Mit 52,64 Quadratkilometern ist die Gemeinde Pleiskirchen die flächenmäßig größte Gemeinde des Landkreises und mit ca. 2.400 Einwohnern eine der kleinsten selbständigen Gemeinden des Landkreises Altötting. Die Siedlungsdichte beträgt nur ca. 45 Einwohner pro Quadratkilometer und liegt damit erheblich unter dem Durchschnitt. Dieser liegt in Bayern bei ca. 150 Einwohnern und in der Bundesrepublik Deutschland bei ca. 250 Einwohner pro Quadratkilometern.

Der Weg nach Pleiskirchen

Pleiskirchen liegt im hügeligen Holzland, ca. 90 km östlich von München und 15 km nördlich von Altötting. Die Gemeinde ist der nördlichste Ausläufer des Landkreises Altötting und grenzt an den Landkreis Mühldorf a. Inn im Westen und den niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn im Osten.

Von Pleiskirchen sind es nur ca. 50 km zum „BäderdreieckBad BirnbachBad GriesbachBad Füssing. In einer Stunde sind auch Salzburg und die Chiemgauer Alpen erreichbar.

Zum interaktiven Ortsplan mit Straßensuche

Die Gemeinde in Zahlen und Daten

Höhenlage:  450 bis 520 Meter ü.NN
Gesamtfläche:  52,59 qkm
Einwohnerzahl:  2.472 (Stand Dezember 2023)
amtl. Gemeindeschlüssel:  09.171.127

Im Vorgriff auf die Gemeindegebietsreform wurden im Jahr 1972 drei ehemals selbstständige Gemeinden zur jetzigen Großgemeinde Pleiskirchen zusammengefügt.

Mit 134 Ortsteilen, knapp über 2.300 Einwohnern und einer Fläche von rund 52,59 km² ist Pleiskirchen zwar einwohnermäßig die kleinste Einheitsgemeinde, flächenmäßig jedoch die größte des gesamte Landkreises Altötting.

Pleiskirchener Wappen
Pleiskirchener Wappen

Die Farben Gold und Grün im Schildfuß symbolisieren Acker und Wiese und damit die landwirtschaftliche Prägung des Gemeindegebiets. Die goldene Mitra steht als Attribut des heiligen Nikolaus für den Patron der Pfarrkirche Pleiskirchen.

Die heraldische Lilie, ein Mariensymbol, verweist auf die früher selbstständige Gemeinde Nonnberg und die dortige Kirche Mariä Himmelfahrt.

Das Lindenblatt repräsentiert die frühere Gemeinde Wald mit einer als Naturdenkmal geschützten alten Linde. Die Gemeinden Nonnberg und Wald b. Winhöring (bis 1966 Geratskirchen II) wurden am 1. Januar 1972 aufgelöst und in die Gemeinde Pleiskirchen eingemeindet. Der silberne Pfahl in Rot ist aus dem Wappen der Familie von Taufkirchen übernommen, die vom 16. bis 18. Jahrhundert die Hofmark Klebing und im 17. Jahrhundert auch den Sitz Güntering besaß.

Die Farben Rot und Weiß unterstreichen zugleich die große historische Bedeutung Salzburgs für das Gemeindegebiet; Pleiskirchen ist eine frühe, schon 930 als Pfarrsitz „Puohpach“ bestätigte Salzburger Kirche.

Amtliche Wappenbeschreibung

Über goldenem Schildfuß mit grünem Pfahl, der mit einer goldenen Mitra belegt ist, in Rot ein silberner Pfahl, darin unter einer grünen heraldischen Lilie ein grünes Lindenblatt.

Bildband Gemeinde Pleiskirchen

Bildband
Bildband

Ortsheimatpfleger Gunther Prunner hat in mühevoller Kleinarbeit alte Fotos über die Gemeinde Pleiskirchen zusammengetragen.

Diese Erinnerungsstücke wurden in einem Bildband zusammengefaßt.

Das Buch ist  zum Preis von 18,40 € in der Gemeindeverwaltung erhältlich:

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